Pflegewohnheim weicht Neubauwohnungen

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Das Pflegewohnheim in der Venusstraße wird bald abgerissen. An seiner Stelle werden ab 2018 neue Wohnungen gebaut. Der Bezirksbürgermeister Oliver Igel verspricht sich davon einen Mehrwert für das Kosmosviertel.

Die Tage des seit Dezember 2016 leerstehenden Pflegewohnheims an der Venusstraße 28 sind gezählt. Dem 1989 errichteten Gebäude rückt bald die Abrissbirne zuleibe. Hier sollen rund 70 neue Wohnungen entstehen.

Das fast 5500 Quadratmeter große Grundstück gehört dem Land Berlin und wird von der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) an die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Degewo übertragen. Damit wird die Degewo auch zur Schaffung von preisgebundenen Sozialwohnungen verpflichtet. Wenn dieser Übergang vollzogen ist, kann der Abrissbagger anrücken. Mit dem Baubeginn ist frühestens im Herbst 2018 zu rechnen.

Gewinn für das Kosmosviertel


„Durch die neue Wohnbebauung wird das Kosmosviertel deutlich an Attraktivität gewinnen“, teilt die Degewo mit. Auf dem Grundstück könnten rund 70 Wohnungen entstehen. Genaue Baupläne gibt es aber noch nicht.

Auch der Anteil der Sozialwohnungen ist noch nicht festgelegt. Bisher wurden die städtischen Wohnungsbaugesellschaften dazu verpflichtet, 30 Prozent der Wohnungen zu einer Nettokaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter an Inhaber*innen eines Wohnberechtigungsscheins zu vergeben. Der neue Senat will diesen Anteil künftig auf 50 Prozent erhöhen. „Mit unserer Neubaustrategie  verfolgen wir das Ziel, lebenswerte Quartiere zu schaffen, in denen die Menschen gerne zuhause sind“, sagt Degewo-Vorstand Christoph Beck.

Sanierung als unwirtschaftlich angesehen


Der Betreiber des ehemaligen Pflegewohnheims, das Unionhilfswerk, hat die 90 Bewohner*innen auf andere Wohnheime verteilt und die Einrichtung aufgegeben, weil das sanierungsbedürftige Gebäude nicht bei laufendem Betrieb in Ordnung gebracht werden konnte. Sanierung und Umbau erscheint den Verantwortlichen auch nach dem Freizug unwirtschaftlich – daher fiel die Entscheidung für den Abriss.

Die hartnäckigen Gerüchte, dass hier Geflüchtete untergebacht werden sollten, weist Treptow-Köpenicks Bürgermeister Oliver Igel noch einmal zurück: „Der Standort ist nicht geeignet für die Unterbringung weiterer Flüchtlingsunterkünfte. Wir wollen die sozialen Probleme im Kiez abmildern und einen Mehrwert für das Quartier schaffen.“

Foto: Jens Sethmann
Degewo-Vorstand Christoph Beck. Foto: Degewo
Bezirksbürgermeister Oliver Igel. Foto: Jens Sethmann
Foto: Jens Sethmann