Nun sind sie hier, mehr als eine Million Flüchtlinge, und das Credo lautet: Wir schaffen das. Aber was ist «das»? Und wie «schaffen» wir es? Der Zeit-Reporter Henning Sußebach und seine Frau haben im Dezember 2015 ihr Arbeitszimmer geräumt und dem aus Syrien geflüchteten Studenten Amir Baitar Obdach gewährt. Seitdem versuchen das Ehepaar Sußebach, ihre zwei Kinder und Amir Baitar gemeinsam, «das» zu schaffen. Die Familie war nicht naiv. Sie wusste, dass Baitar gläubiger Muslim ist und andere Wertvorstellungen hat. So staunen die Sußebachs, als der Gast ihr Haus mit seiner Mekka-App ausmisst. Und der Gast versteht nicht, dass in seiner neuen Familie die Frau mit dem Auto zur Arbeit fährt und der Mann das Fahrrad nimmt. Nach Silvester zermartert
sich Baitar den Kopf, weil er seinem Tischnachbarn Wein gereicht hat – Beihilfe zum Trinken, Gottesgesetzesbruch!
Amir Baitar wurde 1991 in Syrien geboren. Er wuchs in einem Dorf am Euphrat auf und studierte in der Stadt Deir-el-Zor Mathematik und Informatik, bis der Krieg eine akademische Ausbildung unmöglich machte. 2015 floh er nach Deutschland.
Henning Sußebach wurde 1972 in Bochum geboren, seit 2001 ist er Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit. Seine Reportagen wurden mit den bedeutendsten deutschen Journalistenpreisen ausgezeichnet, unter anderem dem Egon-Erwin-Kisch- und dem
Theodor-Wolff-Preis.
Die Lesung findet statt am:
Donnerstag, den 21. Juni um 15 Uhr
Café Quitte, Quittenweg 20, 12524 Berlin
Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie um Anmeldung unter r.mirkovic@bim-berlin.de
Herzlich willkommen!