Berliner Abgeordnete auf Infotour im Kosmosviertel

| Aktuelles

Am 10. April gab es hohen Besuch im Kosmosviertel. Der Hauptausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses bereiste im Rahmen einer Busfahrt mehrere mit baulichen und infrastrukturellen Maßnahmen versehene Standorte in der Stadt, um sich über den Stand von Investitionen zu informieren. Dementsprechend wurde auch das Wohngebiet im Süden von Altglienicke angesteuert.

 

Hier im Kosmosviertel werden nicht nur Mittel im Rahmen des Bund/Länder Programms „Zukunftsinitiative Stadtteil-Soziale Stadt“ mitsamt einem Quartiersmanagement eingesetzt, sondern erfolgte jüngst der Rückkauf von 1.812 Wohnungen über die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft STADT UND LAND. Daher hatten die Mitglieder des Abgeordnetenhauses auch ein großes Interesse, sich zu informieren, was vor Ort passiert. Ziel des Treffens war es, Herausforderungen und Möglichkeiten einer gelingenden Stadt- und Nachbarschaftsentwicklung zu eruieren.

Mit etwas Verspätung trafen kurz nach 11 Uhr die Abgeordneten aus sämtlichen Fraktionen im Kiezladen WaMa an der Ortolfstraße ein. Eine offizielle Begrüßung nahm Bezirksbürgermeister Oliver Igel vor. Dann stellte gleich auch das QM-Team in einer Präsentation die seit 2016 durchgeführten Aktionen und Projekte im Kosmosviertel im Rahmen des Quartiersmanagements vor. Zunächst wurde die Ausgangssituation dargestellt, mit einem kurzen Überblick über die Struktur der Anwohnerschaft.
Im Weiteren wurden die besonderen Herausforderungen aufgezeigt, mit einem hohen Maß an Investitionsrückstau, bei zugleich geringen Instandhaltungsmitteln des Bezirks. Beschrieben wurde, wie bislang versucht wurde, eine Beteiligung der Anwohnerschaft und eine Abstimmung mit Wohnungsunternehmen als maßgebende Akteure anzuregen. Im Ergebnis dessen sei es darum gegangen, sich gewisse Zielstellungen zu erarbeiten, um ein besseres nachbarschaftliches Miteinander zu befördern. Daneben ging es um die Qualifizierung von Bildungseinrichtungen und öffentlichen Grünanlagen, dem Ausbau einer Unterstützungs- und Beratungsstruktur sowie der Nachbarschafts- und Kulturarbeit mit dem Ziel einer aktiven Nachbarschaft.

Nachfolgend stellte sich das insbesondere mit der Integration Geflüchteter befasste Projekt „Berlin Entwickelt Neue Nachbarschaften“ (BENN) vor. Hier wurde die Ausgangslage aufgezeigt, mit der schnellen Errichtung des Tempohomes am Quittenweg, der fehlenden Strukturen für ehrenamtliches Engagement, der bisher nicht vorhandenen Anlaufstellen für Geflüchtete in der Nähe und mangelnden Gemeinschaftsräumen innerhalb der Unterkunft wie auch im Umfeld. Die Herausforderungen lagen im Engagement in temporärer Nachbarschaft, einem plötzlich erhöhten Bedarf bei sozialen Einrichtungen und Trägern im Viertel sowie einem fehlenden Gemeinschaftsleben. Als Maßnahmen galt es im Rahmen des BENN-Verfahrens das Engagement der Bewohnerschaft außerhalb der Geflüchteten-Unterkunft zu befördern und eine Kooperation mit sozialen Trägern im Viertel umzusetzen. Dabei entstand das Café Quitte als Begegnungsraum in der Unterkunft. Herausforderungen blieben eine Sicherung von (Regel-) Finanzierungen, der Aufbau von Strukturen der Stadtteilarbeit, die weitere Öffnung öffentlicher Angebote und die Abstimmung zwischen zentralen Akteuren.

Im weiteren Verlauf gab es ein Gespräch mit den Geschäftsführern der STADT UND LAND, Anne Keilholz und Ingo Malter, die ihre Herausforderungen nach dem Rückkauf der Wohnungen aufzeigten. „Unser Auftrag ist, die Wohnraumversorgung breiter Bevölkerungsschichten sowohl durch Neubau, aber auch durch Ankauf sicherzustellen. Das ist mit dem Gesellschafter, dem Land Berlin, so vereinbart. Wie jeder vergleichbare Marktteilnehmer agieren wir, um diese Ziele zu erreichen, innerhalb der aktuellen Marktkonditionen“, betonte dann Geschäftsführerin Anne Keilholz. Man integriere derzeit die erworbenen Wohnungen in die Bestände der STADT UND LAND. Mit Übernahme der Bewirtschaftung werde nunmehr geprüft,  wie die weitere Perspektive der Objekte gestaltet werden kann, um ein stabiles Quartier und gute Nachbarschaften sicherzustellen. Man habe eine Telefonnummer für die neue Mieterschaft eingerichtet, um Fragen zu beantworten und Hinweise aufzunehmen.

In den nächsten Jahren werde die STADT UND LAND die Bestände entsprechend ihres Auftrages und den Rahmenbedingungen der Kooperationsvereinbarung mit dem Land Berlin bewirtschaften. Grundsätzlich solle dabei gelten: Die mietenpolitischen Rahmenbedingungen des Kooperationsvertrages und das Selbstverständnis der STADT UND LAND als landeseigenes Unternehmen sollen die Grundlage für sicheres Wohnen zu angemessenen und leistbaren Mieten bieten.

„Bei einem kommunalen Wohnungsbauunternehmen gibt es keine Luxussanierungen, sondern Investitionen werden bedarfsgerecht und mit Bedacht und Augenmaß getätigt“, ergänzte Geschäftsführer Ingo Malter. „Aktuell liegt unser Augenmerk auf den Themen der technischen Verkehrssicherheit und der sozialen Stabilität im Quartier“, so Malter weiter. Dann folgte eine Diskussionsrunde, in der die Abgeordneten intensiv Fragen stellten. Nach etwas mehr als einer Stunde mussten die Abgeordneten schließlich weiter. Es rief der nächste Termin in der gut neunstündigen Rundfahrt.

 

 

Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann
Foto: Benjamin Barthmann