Wie Ehrenamtliche für schöne Hochbeete im Kiez sorgen

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Seit Jahren hat sich mit viel Fleiß und Mühen ein kleines Team von Ehrenamtlichen der Pflege der Hochbeete in der Ladenpassage im Kosmosviertel angenommen. Diese können sich zu jeder Jahreszeit in ihren farblichen Facetten sehen lassen. Was steckt hinter dieser Initiative?

Manche sehen derzeit in den Hochbeeten im Kosmosviertel „wahrscheinlich die gepflegtesten Grünflächen im Bezirk“. Zu verdanken ist dieses fleißigen Ehrenamtlichen, denn das bezirkliche Natur- und Grünflächenamt stößt seit etlichen Jahren personell und finanziell immer wieder an seine Grenzen, wenn es darum geht, kommunale Grünanlagen zu pflegen. Daher ist es gut, wenn etwas in Eigeninitiative der Anwohnerschaft geschieht. Derzeit arbeiten drei Ehrenamtliche unermüdlich an den Beeten nahe des Edeka-Centers an der Siriusstraße.

Wer steckt hinter der Pflege der Hochbeete?
Am Anfang war es Uwe Regelin aus dem Quartiersrat, der sich schon vor drei Jahren ehrenamtlich verpflichtet fühlte, der Pflege der Hochbeete anzunehmen. Unterdessen ist ein kleines Team entstanden. Vor zweieinhalb Jahren stieß Rita Leibelt mit ihren Lebensgefährten Matthias Rudolph hinzu. Seit über einem Jahr komplettiert Jetta Fritze die Runde. Alle haben Freude daran, etwas gärtnerisch zu gestalten und somit für ihr Wohnumfeld zu tun. Regelmäßig treffen sie sich nach Bedarf, um rund um die Hochbeete aktiv zu werden. Dabei wird Unkraut beseitigt, gepflanzt, gewässert und gepflegt, leider aber auch immer wieder Müll entfernt. Bis zu drei Stunden investieren sie da schon mal an einen Tag. Wenn es darum geht der hartnäckig wuchernden Ackerwinde zu Leibe zu rücken, werden es schon mal drei Tage hintereinander mit jeweils drei Stunden. Pro Jahr sind es bestimmt um die 150 Stunden, die das Team an den Beeten verbringt.

Wie alles begann
Entstanden ist die Initiative aus dem Quartiersrat heraus. Da hieß es bei der Frage, wie der Kiez insgesamt schöner werden könne, an den unansehnlichen gewordenen Beeten müsse etwas geschehen. Damals waren es sogar noch einige Beete mehr, bis mit dem Bau des Edeka-Centers diese auf einen Kernbereich von vier Beeten in Richtung Schönefelder Chaussee reduziert wurden. Der Infopunkt hatte seinerzeit zu einer Aktion mit Hochbeetpflege und Heckenschnitt die Anwohnerschaft aufgerufen. Einige wenige Freiwillige kamen. Uwe Regelin ist dabeigeblieben. Sein regelmäßiger Einsatz blieb anderen nicht verborgen und führte am Rande des Gärtnerns zu Gesprächen, durch die Uwe Regelin seine Mitstreiterinnen fand.

Eine nicht immer einfache Arbeit
Das Team beklagt, dass das Grünflächenamt mehr machen könnte, um die Anlagen in den Wohngebieten in Schuss zu halten. Das sei aber nicht nur ein Problem des Kosmosviertels allein, sondern überall in der Stadt so. Ein Dankeschön, dass man dort ehrenamtlich die Pflege übernommen habe, kam aus den Amtsstuben nie. Was sie jedoch mehr ärgert ist, dass sie sich in ihrer Freizeit oft viel Mühe geben, was einige auch schätzen, es aber auch andere gibt, die das immer wieder mit den Füßen treten. So sei es schon etwas deprimierend, wenn regelmäßig nach getaner Arbeit Leute wieder ihren Müll in die Bepflanzung feuern. Gelegentlich findet man neben Glasscherben auch tote Ratten oder tote Tauben darin. Es komme auch vor, dass einige in den Beeten einen Selbstbedienungsladen sehen und sich vermutlich für eigene Sträuße etwas abschneiden. Trotzdem mache man weiter, denn man wolle es ja schön dort haben.

Gut unterstützt werde man vom örtlichen Blumenladen, der sich hinter den Hochbeeten befindet. Dieser stelle regelmäßig nicht verkaufte Pflanzen zur Verfügung, die für eine wechselnde und jahreszeittypische Bepflanzung sorgen. Ursprünglich war es angedacht, dass sich die Gewerbetreibenden in der Ladenpassage allesamt etwas bei den Hochbeeten einbringen, also beispielweise etwa beim Wässern helfen, das hätte aber nur ein Jahr wirklich funktioniert. Der Blumenladen sei dabeigeblieben.

Alle können mitmachen für schönes Grün im Kiez
Für das gärtnerische Gestalten verfügt man über allerlei Werkzeug, das gleich zu Beginn über den Aktionsfonds angeschafft wurde und im Büro des Quartiersmanagements eingelagert ist. Dort gibt Besen, Freischneider, Hacken, Harken, Schippen, Spaten, aber auch einen Gasbrenner und eine Kettensäge, also alles, was man so braucht. Dort im Büro könne sich auch jeder im Kosmosviertel etwas ausleihen, der sich im Kiez gärtnerisch betätigen möchte.

Freuen würde sich das Hochbeete-Team natürlich über weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die ebenso daran Lust und Freude haben, sich mit in die Gestaltung und Pflege einzubringen. Wer daran Interesse hat, melde sich im Büro des Quartiersmanagements in der Schönefelder Chaussee 237, die gerne den Kontakt weitervermitteln.

Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt