Fête de la Musique im Kosmosviertel

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Am längsten Tag des Jahres und meteorologischen Sommeranfang war es zum zweiten Mal soweit: Es hieß „Musik an!“ auf der Kosmosbühne in Altglienicke im Rahmen des großen, französischstämmigen Musikfestes „Fête de la Musique“, welches seit 1982 Musikbegeisterte auf den Straßen von Paris und seit 1985 auch in Deutschland zusammenbringt.

Sechs Künstler:innen und Musikgruppen spielten vom Nachmittag bis zum Abend im Garten des Bürgerhauses auf der sogenannten Kosmosbühne in Altglienicke vor laufender Zuhörerschaft.

Pünktlich um 16 Uhr begann eine zehnköpfige Auswahl des Syncopation Society Orchestra aus insgesamt sechs Nationen unter der Leitung von Claus Jacobi lautstark und "beswingt" aufzuspielen. Die Werke hatten eine Historie von über 100 Jahren und wurden von Herrn Jacobi transkribiert - und so wieder spielbar gemacht. Dieser Auftritt konnte im Livestream und kann unter twitch.tv/syncopationsociety angesehen werden. Zudem ist die Formation mit dem Projekt „BackBeatJazzAcademy“ in Altglienicke aktiv und will Kindern den New Orleans Jazz der 20er Jahre nahebringen.

Der Gemischte Chor aus Altglienicke stimmte Lieder an, die zum Mitsingen einluden. Dies wurde auch angenommen. Wie ein Fest dieser Art es verdient, kam im Laufe des Auftritts die Bezirksstadträtin für Kultur Cornelia Flader auf die Bühne, um ein Grußwort an die Feiernden zu richten. Darin stellte sie zudem ihre langjährige Verbundenheit zum Chor dar und drückte ihre Hoffnung auf einen schönen kommenden Sommer aus - mit Musik. Das halbstündige Programm des Chores bot bekanntes Liedgut - darunter beispielsweise das sommerliche Werk von Olof Thunman „Im Frühtau zu Berge“.

Der Solokünstler Olaf Ruhl nahm die Zuhörenden mit Leichtigkeit mit in die jiddische Liedkunst und Tradition. Zwischen den Musikstücken nahm er sich Zeit für Geschichten und Erklärungen, die den Inhalt der Lieder übersetzten, zur Unterhaltung anregten und Impulse zum Weiterdenken gaben. Beispielsweise übersetzte er im Deutschen gebräuchliche Sprichwörter, wie „Hals und Beinbruch“, sowie „Schmiere stehen“, die beide einen hebräischen und damit jiddischen Ursprung haben. Ruhl sang abwechselnd zu Gitarre und Akkordeon.

„Little Miss Sunburn“ alias Lea Befeldt - Teil der Plakatwerbekampagne der Fête de la Musique ’21 - spielte ein kurzweiliges Programm aus ihrer bald erscheinenden EP. Mit effektiv eingesetzten Klavierklängen erzählte sie Geschichten und Erlebnisse und fing autobiografische Momente ein. Dabei schonte sie die Zuhörer nicht vor ungeahnten Wendungen - und machte Lust auf mehr.

Das Duo „Theodor Richard Emil“ aus dem Norden Berlins bestehend aus Gitarre und Piano wurde von Falko Trenkler und seiner Stimme geführt. Die Bandbreite der Lieder reichte von melancholisch bis hoffnungsvoll beschwingt.

Der letzte Act, die Band „Das mit den Blumen tut mir leid“ um den Sänger Thorsten Rheindorf bot nicht nur musikalische Finesse und Eigenheit, sondern auch gute Unterhaltung mit Witz und Ernsthaftigkeit zwischen den Zeilen. Kurz vor der Nachtruhe klang die Zugabe aus - und ein stimmungsvoller Tag nahm seinen wohlverdienten Schlussakkord.

Es darf sich auf eine nächste Fête im kommenden Jahr, doch sicher auch schon auf das ein oder andere Konzert davor gefreut werden. Nicht zu vergessen ist das Projekt WAMA MUSiK, welches die Fête de la Musique mitgestaltete, neben Förderungen von EDEKA, "Restlos glücklich" und anderen.

Beeindruckend zu sehen, war es, wie viele Ehrenamtliche im Hintergrund das alles möglich machten und mitgestalteten, um die Fête ein Fest werden zu lassen.

Foto: Kiezladen WaMa
Foto: Kiezladen WaMa
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
Foto: Joachim Schmidt
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