Schon seit etlichen Monaten bietet das Quartiersmanagement Kosmosviertel an jedem 3. Dienstag im Monat eine offene Sprechstunde für alle Fragen rund um den Umbau des Grünzuges im Kosmosviertel an. Am 18. Juni kam die Bezirksstadträtin für Stadtentwicklung, Straßen, Grünflächen und Umwelt, Dr. Claudia Leistner, hinzu, unterstützt von weiteren Mitarbeitern des Bezirksamtes, um Fragen aus der Nachbarschaft auch aus Sicht der zuständigen Verwaltung zu beantworten.
Etliche Anwohnerinnen und Anwohner fanden sich dazu im QM-Büro ein, wo an den Wänden die Planungsunterlagen für den Grünzug aufgehängt waren. Dort gab es eine erste Einführung, ehe es gemeinsam von der Ladenpassage aus zu einem Spaziergang den Grünzug entlang gehen sollte. Vor Ort wurde jeweils erklärt, was an Maßnahmen umgesetzt wurde und noch geplant sei sowie aufkommende Fragen beantwortet.
Umgestaltete Grünanlagen für Bundespreis nominiert
Bezirksstadträtin Dr. Leistner informierte zu Beginn, dass das aktuelle Bauvorhaben nominiert wurde für den Bundespreis Stadtgrün 2024. Für einen Preis habe es aber leider nicht gereicht, dennoch spiegelt die Nominierung, die Bedeutung und das Engagement wider, die der Bezirk den Grünanlagen im Kosmosviertel beimisst.
Fertigstellung der Ladenpassage
Eine erste Frage aus der Nachbarschaft war, wann innerhalb der Ladenpassage die Treppenanlage zur Schönefelder Chaussee sowie das Springbrunnenareal Fontänenfeld in Höhe der Rossmann-Filiale fertig würden. Die verantwortliche Mitarbeiterin des Straßen- und Grünflächenamts, Frau Schmidt, äußerte dazu, dass beide Teilmaßnahmen voraussichtlich bis August 2024 fertig werden. Das Fontänenfeld werde ohne ein Wasserbecken wie etwa bei der früheren Springbrunnenanlage an dieser Stelle sein, weil es mit diesem regelmäßig Probleme gab. Im Bereich der Sparkassenfiliale hätte man gerne zum Fontänenfeld hin noch zusätzliche Bänke gehabt, allerdings gehöre die Fläche der Wohnungsgenossenschaft Altglienicke, mit der man dazu keine Einigung erzielen konnte.
Tiefbeete im Grünzug
Hinterfragt wurden von Nachbarn die anstelle von Hochbeeten entstandenen Tiefbeete in der Ladenpassage. Eine Frage war, warum die Tiefbeete mit grauem Splitt gefüllt sind. Erhöhe das die Temperatur bei Hitze nicht noch mehr, wurde nachgeschoben. Die Antwort von Bezirksstadträtin und Straßen- und Grünflächenamt war, dass die Tiefbeete bepflanzte Flächen seien, die das Niederschlagswasser aufnehmen sollen, welches unterirdisch in Rigolen gespeichert werde. Durch eine Schicht von Splittmulch werde der Boden vor Austrocknen geschützt, außerdem unterstütze der ebenso verwendete Mulch beim Zurückdrängen von unerwünschtem Unkraut. Auch wenn diese aktuell noch spärlich bepflanzt sind, werden diese letztendlich mal komplett grün zuwachsen.
Flächenversiegelung und Überdachung am neuen Quartiersplatz
Eine Kritik aus der Nachbarschaft war, dass im Bereich der hinteren Ladenpassage vor dem Kiezladen WaMa mehr Fläche versiegelt wurde als vorher. Hier erläuterte der Bezirk, dass sie ein notwendiger Kompromiss sei, weil mit dem Quartiersplatz eine Fläche geschaffen werden sollte, die für vielfältige Veranstaltungen im Kiez und zur nachbarschaftlichen Begegnung dient und gleichzeitig auch durch eine vereinfachte Gestaltung für das Straßen- und Grünflächenamt pflegeleicht ist. In den Grünflächen um den Quartiersplatz befinden sich unterirdisch neue Rigolen zur Aufnahme des Niederschlagswassers um eine ausreichende Bewässerung der Pflanzen und Bäume zu gewährleisten.
Nachfragen gab es ebenso zur Pergola auf dem Quartiersplatz. Hier sind aktuell die oberen Streben abgebaut, um sie zu erneuern. Einige Anwohner wünschten oberhalb der Pergola eine Überdachung, die auch vor Sonne und Regen schütze. Dieses wurde intensiv geprüft und aufgrund der großen Fläche, die zu überdachen sei und des Materials, das dafür in Frage kommen würde, habe man sich dagegen entschieden. Ebenso prüfte man eine Bepflanzung mit Rankpflanzen, allerdings sei eine Pflege im oberen Bereich schwer zu realisieren. Angesichts der knappen Haushaltsmittel sei manches auch nicht nachbesserbar. Ein Wunsch den der Bezirk umsetzen konnte, war die Pergola aus der alten Grünzuggestaltung zu bewahren. Auch überdachte Strukturen sind noch vorgesehen, nur eben an anderen Stellen im Grünzug.
Pflege der neuen Anlagen
Beklagt wurde, dass viele Betonbänke am neugeschaffenen Satellitenplatz und am Vorplatz zur Venusstraße schon wieder beschmiert seien. „Können diese Tags entfernt werden“, fragt ein Anwohner. Das zuständige Amt antwortet, dass eine Firma beauftragt werde, die Tags an den Betonbänken zu entfernen. Der Anwohner regt an, ob man die Betonbänke mit künstlerischem Graffiti besprühen könne, weil in der Regel diese nicht von anderen besprüht werden. Dieses wurde geprüft und mittlerweile vom Straßen- und Grünflächenamt und den Landschaftsarchitekten als sinnvolle Maßnahme eingeordnet, die unterstützt werden soll.
Eine weitere Frage, betraf die aus Sicht der Nachbarschaft nicht bzw. teilweise nicht fachgerecht Pflege der neuen Beete entlang vom Fitnesscenter, sowie die Frage warum es hier nicht mehr Pflanzen gebe und ob die Möglichkeit bestehe hier nach zu pflanzen. Frau Schmidt vom Straßen- und Grünflächenamt antwortete, was die Pflege angehe, müsse nachgefragt werden. Beim letzten Beet scheinen viele Pflanzen eingegangen, also abgestorben, zu sein. Die Baufirma müsse hier die eingegangenen Pflanzen im Rahmen der Fertigstellungspflege nachpflanzen, da sich der Bereich noch in der Gewährleistungsfrist befinde. Angeregt wurde am Platz zur Venusstraße eine zentrale Aufstellfläche für E-Roller zu schaffen, die sich bislang oft allzu sehr verteilten. Man werde vom Bezirksamt dieses prüfen, setze aber voraus, die entsprechenden privaten Anbieter dafür zu gewinnen, zudem die Bereitschaft diesen auch zu nutzen.
Anstehende Umbauten am Teich
Von der Venusstraße geht es mit der Gruppe wieder zurück über den Satellitenplatz in Richtung QM-Büro, denn dunkle Wolken mit Gewitter nähern sich. Der Wetterradar kündigt Regenfälle auch hier in einer halben Stunde an. Was passiere mit den ganzen Findlingen, die neben dem Teich liegen, will ein Anwohner wissen. Diese sind Überbleibsel des früheren Wasserlaufes, der zur alten, aber letztlich problembehaften Gestaltung des Grünzuges gehörte. Das zuständige Amt beantwortet, die Findlinge werden in den neuen Wasserspielplatz integriert, der am großen Spielplatz im nächsten Jahr entstehen werde. Dann werde auch als letzter Bauabschnitt die Lücke geschlossen, die noch aktuell im Rahmen der Umgestaltung zwischen Satellitenplatz und Quartiersplatz offen ist. Hier erfolgte auf Wünschen von Anwohnerinnen und Anwohnern eine Umplanung, die den vorhandenen Teich entgegen zwischenzeitlicher Planungen integriert.
Können Nachbarn den Kiez mitpflegen?
Eine Anwohnerin, die auch Mitglied des Quartiersrats ist, regt an, ob man nicht eine Kampagne starten könne, damit Menschen im Kosmosviertel beispielweise in Form von Schildern angeregt werden, Bäume zu gießen unter dem Stichwort „Gieß den Kiez“. Aus dem QM-Team heißt es dazu, aus dem Klima-Aktionsfonds könnte eine solche Aktion finanziert werden. Voraussetzung sei dafür das Einverständnis des Eigentümers der Fläche.
Neue Fußgängerüberwege im Kosmosviertel
Beim QM-Büro wieder angekommen, wird gefragt, wie der Übergang vom Treppenabgang zur Schönefelder Chaussee in Richtung Landschaftspark künftig geregelt werde. Ein zusätzlicher Zebrastreifen über die Schönefelder Chaussee auf Höhe vom Eingang zum Landschaftspark sei bei der zuständigen Senatsverwaltung beantragt. Darüber hinaus wolle man eine Ampel an der Einmündung der Siriusstraße zur Schönefelder Chaussee, was aber erwartungsgemäß bis zur Realisierung etwas dauern werde.
Eine Frage richtet sich noch auf die Querung der stärker befahrenen Siriusstraße im Bereich des Grünzuges. Hier sei bislang nur eine Mittelinsel. Hier könne man schauen, ob durch entsprechende Anordnung eine Erweiterung zum Zebrastreifen möglich sei, um noch sicherer über die Straße zu gelangen.
Schattenplätze und Spielmöglichkeiten
Es geht zu einer abschließenden Runde ins QM-Büro hinein, während erste Regentropfen fallen. Hinterfragt wird noch mal eine Abdeckung der Pergola auf dem Quartiersplatz. Ein temporäres Sommersegel für einzelne Veranstaltungen soll geprüft werden, es müsse aber sicher befestigt sein und jemand dafür verantwortlich sein. Auch beim Neubau des Spielplatzes wird angeregt, ob man in zwei Bauabschnitten unterteilen könne, damit durchgehend auf zumindest einer Teilfläche gespielt werden könne. Ein Blick geht auf die Fläche zwischen Siriusstraße und Uranusstraße: hier sei die Errichtung eines Wiesenspielplatzes mit Balancierbalken neben dem schon offenen Kletterfelsens derzeit in der Ausschreibung. Die Fertigstellung soll abgeschlossen sein, bevor es an den großen Spielplatz zwischen Quartiersplatz und Satellitenplatz geht, um alternative Spielangebote zu haben.
Positives Fazit des Austausches zwischen Nachbarschaft und Bezirksamt
Bezirksstadträtin Frau Dr. Leistner betonte zum Abschluss, dass sie das Format der offenen Sprechstunde sehr gelungen findet und gerne gekommen sei. Es sei schön gewesen über dieses Format mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zu den unterschiedlichen Aspekten der Weiterentwicklung des Grünzuges in direktem Austausch zu treten, zu erfahren, wie Dinge angenommen werden, dabei Fragen zu klären, aber auch Anliegen aufzunehmen. Rundum zeigten sich die Anwesenden zufrieden, vieles genauer erklärt bekommen zu haben.